Mittwoch, 1. Januar 2014


Mittwoch, Neujahr 01.01.2014
Sylvester/Neujahr in Wernau. Eigentlich ist hier alles geprägt von Sandras bevorstehendem Umzug, wir haben zwar um Mitternacht angestoßen, aber so richtig feierlich war mir nicht. Das war das erste Sylvester/Neujahr, das ich fern von meiner Heimat verbracht habe - meine Gedanken ähneln sich denen von Weihnachten.. So richtig glücklich bin ich z.Z. nicht - die bevorstehende Hochdosis -  Chemotherapie und der bevorstehende Umzug tragen auch nicht dazu bei, mich wohlzufühlen.
Wir haben uns das Feuerwerk und die Knallerei angesehen, Sandra von drinnen, ich war auf dem Bakon und suchte nach geeigneten Fotomotiven. So recht gelingen wollte mir das nicht.
Es war eine ziemlich "nebulöse" Angelegenheit - für so einen kleinen Ort wie Wernau/ca.10.000 E.), dauerte das Feuerwerk - zeitweise ziemlich heftig - bis ca. 0:30 Uhr.

Sandra plant für ihre Whg...und ich sitze nur wenig von ihr entfernt, aber kann ihre Begeisterung nicht teilen - nicht, daß es mir nicht gefallen würde, mir ist halt grad nicht danach . ich habe grade  ziemlich starke Gefühlsschwankungen. Auch wenn ich es vorher nie hätte zugeben wollen, meine Eltern fehlen mir - wir haben Neujahr immer telefoniert, meistens war ich in den letzten Jahren nicht zu Hause, aber die Verbindung zu meinen Eltern ist nie!!!abgerissen, selbst nicht, wenn wir mal größere Meinungsverschiedenheiten hatten, das konnte auch schon mal Monate dauern.. Merkwürdig, daß ich jetzt und so intensiv daran denken muss.
Den Nachmittag haben wir mit dem Einpacken von Küchenutensilien verbracht. Hin und wieder gibts auch ein paar Tränen - ich kann nicht anders - im Gegensatz zu früheren Zeiten! Ich versuche, es vor Sandra zu verbergen, aber es gelingt nicht immer - ich will ihre Stimmung vor dem Umzug nicht
negativ beeinflussen. Überhaupt stelle ich fest, daß es mir, z.Zt.jedenfalls, vermehrt ziemlich egal ist, ob mich Außenstehende dabei beobachten. Das sind wirklich tolle Gedanken für einen Neujahrstag - früher saßen wir vor dem TV und haben das Neujahrsspringen angesehen...                                    Beim Durchlesen meines Blogs ist mir aufgefallen, das nur wenige Leser einen Kommentar abgeben. Schade, ich würde mich schon freuen, wenn der/die eine/r oder andere/r seinen Senf dazu gibt.
Und hier noch ne Bemerkung für die Ärzte im Uni-Klinikum-Ulm                                                  ...das Medikament Cis-Platin mag ein wirksames zytostatisches  Medikament sein, es hat bei mir jedenfalls die bekannte Nebenwirkung eines Hörschadens in oberen Frequenzbereichen zur Folge, ich habe seitdem ein Ohrgeräusch - meist ist es ein zischendes Geräusch, es kann aber auch die Tonhöhe wechseln. Das bekannte Sprichwort "den Teufel mit Beelzebub austreiben"findet hier m-M-n Anwendung. Es gibt bestimmt auch eine Therapie dagegen - vermute ich mal. Falls nicht, muss ich halt bis ans Ende meiner mit diesem "Ohrgeräusch" leben. Manchmal kann ich es völlig ausblenden, das gelingt mir aber z.Z. recht selten.

2 Kommentare:

  1. Hi Christian!

    Ich glaube ich kann gut verstehen, was du gerade durchmachst, denn mein eigener Vater ist letzten Juni an Krebs verstorben und so richtig realisiert habe ich das auch erst, als wir unsere Küche renoviert haben. Mir hat sein Rat gefehlt und das ich ihn nicht mehr berichten konnte, das wir unsere Küchenmöbel bestellt und bezahlt haben. Auch unser Weihnachten war anders als sonst. Zudem kommt noch deine Krankheit und Sandras Umzug. Das ist wirklich eine miese Zeit. Dennoch hoffe ich, dass bei dir alles gut ausgeht, denn du bist trotz allem auch eine große Hilfe für Sandra (auch wenn ihr das grad vielleicht etwas anders seht). Lass nicht zu, das dich diese "Plage" besiegt. Ich wünsche dir viel Kraft und Glück für die kommende Behandlung!

    Grüße aus den Nachbarland Österreich!

    Sabine

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  2. Ich denke bisher wurde auch von Ärzte-Seite da auch nicht viel versucht Dir Hilfen zu geben, wie du mit dieser Nebenwirkung anders umgehen kannst, bzw. welche Hilfsmittel es da gibt.

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