Dienstag, 15. Oktober 2013

Montag, 14.10.2013
Ich habe bis 05:30 Uhr geschlafen...wurde ja auch mal Zeit. Ansonsten keine besonderen Vorkommnisse – ich war beim Sozialdienst – Behindertenausweis den tatsächlichen Umständen anpassen, Antrag auf Pflegestufe stellen, es wurde auch schon was vom „Rentenantrag“ - BU oder EU gemurmelt...naja, mal abwarten. Ne Reha wird’s auf jeden Fall wieder geben...nach Ende der diversen Therapien...ist aber noch n langer Weg bis dahin.
Sandra hat die Grippe – Mist...sie wird am Dienstag kurz vorbeikommen und n paar frische Sachen bringen und Schmutzwäsche mitnehmen...das wird n „Gefangenenaustausch“...
Achja, meine Nachbarn haben mir ne Mail geschickt – meinen Nickels geht’s gut, wenig Post – alles im grünen Bereich. Eine Sorge weniger...
Abends auf dem Komm-Deck(so nenne ich die 9.Etage hier) wieder n bisschen gesurft und telefoniert. Eigentlich bräuchte ich jetzt n Fotoapparat und n Stativ...Göppingen in Nachtbeleuchtung...ein schönes Panorama.
Noch was zur „wunden“ Stelle...ist rückläufig – die Schwestern hatten wohl recht...mit Geduld und Bepanthen-Salbe kriegt man das wieder hin.
Apropos Schwestern...eine hat n tolles Tattoo auf ihrem li. Oberarm...sehr fotogen...mal sehen, ob ich das hinkriege.
Zur Nacht gabs wieder ne ½ Tavor...

Dienstag, 15.10.2013
So richtig ausgeschlafen hab ich nicht – also doch etwas mehr Tavor – besser ne ganze zur Nacht.
Der Tag ist angefüllt mit Routine 07.00 Uhr Temperaturmessung(max. T. = 36.5 C)...Körperpflege, Frühstück ca. 07:30 Uhr...dann gibt’s auch die Vormittagsration Infusionen: Fluconazol, Paspertin, isotonische Kochsalzlösung, 1 l Infusionslösung. Nach dem Frühstück St. Ärztin zum Blut abnehmen( über den Port). Außerdem kommt der „Chef-Onkologe“ Prof. Schm. Und hält mir einen kleinen Vortrag über eine mögliche Stammzellentransplantation...“Sie haben eine komplizierte Erkrankung “...Fast möchte ich schmunzeln...das geht doch wieder in die „Icke-Richtung-warum denn einfach, wenns auch kompliziert geht“.
Ca..11.00 Uhr...Visite der „weissen Wolke“...es geht um einen möglichen Entlassungstermin aus dem Kh – das Problem ist Sandras Grippe. Wenn sie zu Besuch kommt – Untersuchung und Beurteilung durch die St.Ärztin – möglicherweise geht auch Entlassung unter Einhaltung der Vorsichtsmassnahmen – Mundschutz, Handschuhe...hmhmhm...stell mir das lustig vor...Einkauf beim Lidl – mit Mundschutz und Handschuhen...*ggg*
Dr. G. von der MVZ-Onko ist da - es wird konkret...ab Montag Verlegung in die Uni-Klinik Ulm - zur Info über Stammzellentransplantation.

Sonntag, 13. Oktober 2013

Nachtrag 08.10.2013

Abends und nachts sehr starker Speichelfluss, ich muss alle naselang zum Ausspucken ins WC, später hole ich mir ein Gefäß ins Bett – für Sandra ist die Situation sehr grenzwertig – sie erzählt mir später, dass ihr bisweilen übel war.
Schei***!
Mittwoch - 09.10.2ß13
Habe die ganze Nacht nicht geschlafen – mir ist nicht übel, aber Speichel fliesst fast ohne Pause – habe ich etwas falsches gegessen? - Ich muss an „Schorsch“ denken, der hatte auch enormen Speichelfluss – allerdings erst nach Verschlingen eines Apfels – ich habe nichts verschlungen!(„insider“)
Gegen 08.00 Uhr in der Onko angerufen und Situation geschildert – ich soll sofort kommen. Ein paar Sachen eingepackt und los geht’s. Keine Erinnerung mehr an Uhrzeiten.
Da ich außerhalb meiner Terminzeiten komme – Wartezeit...der St. Arzt kommt schneller als ich es erwarte. Kurze Untersuchung – ich habe Soor(Pilzinfektion der Mund – und Rachenschleimhaut) – vermutliche Ursache – Cortison der Chemotherapie. Angebot vom St. Arzt – stationäre Aufnahme in der Klinik – nach Überlegung zugestimmt, im Kh bin ich besser versorgt. Sandra ist bestimmt auch erleichtert. Sie wird mir in den nächsten Tagen noch ein paar Sachen bringen – Dauer des Aufenthaltes noch ungewiss.
Neue Adresse: Klinik am Eichert, Pflegegruppe 34, Zi 3063 – in Anbetracht meines Zustandes ein Einzelzimmer. Medikamente werden über den Port i.v. gegeben – zum Glück ist das Teil schon einsatzbereit.
Anfangs ist Essen und Trinken von Schmerzen begleitet, trotz Schmerzmittel,
im Rachen das Gefühl, statt Schleimhäute Schmirgelpapier zu haben, die Mundhöhle ist wund. Ich erhalte neben Fluconacol i.v. Moronal Suspension gegen Soor...meine Leukos sind im Keller. Mal ein Satz zum Thema Blutabnahme...ich habe ja schon einige Kh erlebt, aber das Personal in der Klinik am Eichert(KaE) ist spitze!!! Wenn dir gesagt wird, es gibt einen kleinen Pieks – dann gibt’s wirklich einen minimalen Pieks – da könnten sich sogar einige Ärzte ne dicke Scheibe von abschneiden. Und in der KaE hat
niemals jemand geäußert, ich hätte „Rollvenen“!
Die Wirkung der Medikamente dauert etwas, die Nacht vom 09..10. zum 10.10.
kann ich auch nicht schlafen...

Donnerstag – 10.10.2013
Nix herausragendes – Diagnostik EKG, später Röntgen – ich habe definitiv keine Lungenentzündung!
Der Stationsarzt der Onko, Dr. G. besucht mich in der Klinik – er hat einen kleinen „Knalleffekt“ mit:
Während der OP zum Anlegen des Ports hat der Chirurg einen Lymphknoten im linken Schulterbereich entdeckt und diesen entfernt. Besagter „Knall“ kam dann nach der Diagnose: der Lymphknoten ähnelt in der Struktur denen, die beim Non-Hodgkin-Lymphom festgestellt wurden. Folge wird ein neuer Therapieansatz sein, beteiligt ist daran auch das Uni-Klinikum Ulm.
Der Name des Chirurgen ist mir grad nicht im Gedächtnis – aber da er beim KaE ZaC(Zentrale ambulante Chirurgie) arbeitet, werde ich auch ihm eine Anerkennung zukommen lassen.
Der Schleimfluss hat sich stark verringert, Schmerzen beim Schlucken ebenfalls
Es geht wieder aufwärts – in kleinen Schritten.
Allerdings ist richtiger Schlaf bei mir immer noch Luxus – d.h. die Nacht D0/Fr. war auch fast wieder schlaflos(aber zum Glück nicht in Seattle...*g*)

Freitag – 11.10.2013
Nahrungsaufnahme geht immer besser – es ist fast schon Alltagsroutine – diverse i.v. Infusionen. Heute werden die Fäden der Port-OP gezogen – keine große Sache – aber es ist fast nix zu spüren – wenn ich könnte/dürfte würde ich einige der Schwestern knuddeln. Einfach toll.
Sandra war, wie jeden Tag zu Besuch – ich hab jetzt einen tollen schwarzen Bademantel, mein Läppi – leider ohne Surfstick – es geht auch ohne.
Ich kann jetzt mit Hilfe des Läppi meinen mp3-Player von dieser afghanischen Hirtenmusik befreien..naja...meine ist das halt nicht.
Es gibt zur Nacht eine Schlaftablette – sollte die nicht wirken, gibt’s noch eine...na mal abwarten.
Eine um ca.21.00 Uhr eingenommen – eine 2. ca.0:30 Uhr. Ich habe nicht sehr viel geschlafen, aber im Gegensatz zu den Vornächten eine enorme Verbesserung. Das ist Balsam für mich.

Samstag - 12.10.2013
Ich bin gegen 06:30 Uhr wach – und finde, einer Ahnung folgend, den Surfstick in meinem Koffer – Super. Leider bringt auch der Telekom-Stick keine Verbindung - das Haus ist evtl. In diesem Trakt gut abgeschirmt. Mein Läppi hat aber schon verfügbare Netzwerke angezeigt – es wird also funktionieren.
Blutabnahme war schon, diesmal von einem Dr. - wie vorher, sehr wenig spürbar.
Am Nachmittag ne kleine Exkursion unternommen – ins 9:OG...und siehe da – der Surfstick zeigt UMTS an , Hurra, es funzt doch!! Ein kurzer Oasenbesuch, schnell bei Skype reingeguggt , ein Blick aufs Bankkonto.....Akkuladung ist grad gering, nicht nur der persönliche – außerdem ist es gleich 16:30 Uhr, also Abendbrot-,Medikamenten,- Infusionszeit. Ich bin jetzt wieder „gut drauf“ - sogar beim Essen ist der Schluckschmerz nur noch gelegentlich vorhanden.
Wenn's weiter so gut läuft, bin ich vllt. nächste Woche wieder zu Hause – d.h. bei Sandra. Allerdings gibt’s da wieder n kleines Problem – Sandra hat die Grippe – mit meinem „Super-Immunsystem“ keine gute Idee. Abwarten und Pfefferminztee trinken.

Sonntag, 13.10.2013
Nachts schlafe ich immer noch zu wenig – trotz Schlaftablette...vllt. hilft „abschießen“ zur Nacht. Heute war schon vor dem Aufstehen Blutabnahme, der Praktikant brachte die Waage – 104.5 kg, das ist n Gewicht, dass ich zuletzt vor ca. 30 Jahren hatte.
Nahrungsaufnahme hat sich stark verbessert – aber...nix ohne Wermutstropfen:
zusammen mit dem Soor habe ich im re. Mundwinkel eine wunde Stelle entwickelt...vllt. ist es auch Herpes. Essen geht also wieder nur langsam...im Vergleich zu den anderen Krankheiten eher „Peanuts“.

Dienstag, 8. Oktober 2013

08.10.2013
Ich bin wieder früh wach geworden - ca. 6.00 Uhr, mein Mund fühlt sich an wie mit Seife ausgespült - z.Z. scheints mir angebrachter, mich mit meiner Umwelt schriftlich auszutauschen...ich mag nicht reden. Werd mir nachher ne Mundspülung besorgen. Kaffee trinken geht, aber essen???
Wir werden gleich zum Tierarzt fahren - Sandras Rennmaus Aidan hat Krebs(hört das denn nie auf???) - wir werden den wohl einschläfern lassen müssen.Schnief. Wir waren beim Tierarzt - Aidan ist jetzt im Rennmaushimmel und wir haben ihn dann auf dem Waldhöhenzug oberhalb Plochingen begraben(bei kleinen Tieren ist das ja zum Glück erlaubt)......................................................................
Nachmittags etwas Seelenmassage betrieben...ich hab mir n paar neue Klamotten gekauft - abends gibts wohl Himmel und Erde...Kart-Pü und Apfel-Kompott.

Montag, 7. Oktober 2013

07.10.2013
Ein ganz normaler Tag, 08.00 Uhr aufstehen, um 09:30 Uhr in der Klinik sein - dort feststellen, daß ich eigentlich erst 11:30 Uhr hätte da sein müssen - naja, muss sich erst alles einspielen.
Kurze Chemo, Fäden-Ex für den Port erst am Donnerstag, also doch noch n bisschen aufs Duschen verzichten. Dafür hab ich meinen Zeitplan bis zum 23.10. mit Uhrzeiten...die gleich in mein Merkheft eingetragen sind...insgesamt 6 Termine, 3 x Blutabnahme, 3 x Chemo.
Danach zu Toom(Baumarkt), liegt aufm Weg - Kram für den Zeitvertreib...z.B. ne ordentliche Abisolierzange, zurück in Wernau, Sandra macht sich auf dem Weg zum ZA, ich "relaxe" ein wenig.
Der Tag plätschert mal so dahin. Abends gibts Maultaschen und Eisbergsalat...beides nicht der Hit für mich...meine Mundschleimhäute wollen nicht so recht. Erst ne Himbeercreme bringt etwas Abhilfe, wahrscheinlich jede Menge BASF drin.
Alles zusammen...ein typischer "Chemo-Tag" Nebenwirkungen, aber nichts gravierendes...wenns so bleibt, isses auch auf Dauer auszuhalten - und ich habe das Gefühl, dass sich die tastbaren Lymphknoten verändert haben. Die Diagnostik wirds zeigen...

Sonntag, 6. Oktober 2013

Sonntag, 06.10.2013...ca. 06.00 Uhr
Ich bin wach und wusele durch die Küche - ich habe das Bedürfnis, immer was auf-,um-,wegzuräumen. Dabei kann ich meine Gedanken schweifen lassen. Manch einer mag sich fragen, ob meine Art, mit dieser Krankheit umzugehen, Zweckoptimismus ist. Nö...isses nicht. Ich bin der Meinung, daß ich sie besiegen kann - gut, ohne Hilfe der Ärzte würde es vermutlich nicht gehen. Aber...ich habe eine Krebsart, die bekämpfbar ist, mit der Aussicht, das ich sie nicht noch einmal bekomme - dafür lohnt es sich schon, zu kämpfen und die Widrigkeiten aufsichzunehmen, die die Therapie nun mal beinhaltet...und was ist heute schon 100% sicher?
In kurzen Momenten hab ich auch schon mal kleine Depri-Phasen...vor allem, wenn ich an die positive Aussicht denke, die ich im März d. J. noch hatte, bei der vorletzten Nachsorgeuntersuchung zum "Vor-Krebs" Non-Hodgkin.
Vor- und nachmittags "gewuselt"...das übliche halt...Aus,- Ein-, Umräumen - wie gehabt. Nachmittags dann gemeinsame Kuchenbackaktion mit Sandra"Zwetschgenkuchen im Glas". Das mag sich für Außenstehende jetzt auch wieder etwas merkwürdig lesen...aber a-u ist nicht die reine Erholung und Nixtun...der Tag muss schon eine gewisse Struktur haben.
Irgendwie fehlt immer noch was...ne Prise IKEA...eher n richtiger Wind. Wieso kann ich nicht warten, bis Sandra ne neue Wohnung gefunden hat...und sie sucht schon ne ganze Weile...und DA hilft Fluchen auch nicht...
Zum Abend mal etwas geschlemmt...Gyros, Pommes, Zaziki, Zwetschgenkompott mit Schlagcreme...oberlegga...muss ooch mal sein ....................und morgen wieder Chemo


Ein Tag bei IKEA

04.10.2013
Heute hab ich einen IKEA-Tag eingelegt. Auf die Dauer sitzt es sich auf Balkonstühlen nicht sehr entspannt - also wurden 2 Malkolm-Stühle angeschafft. Außerdem ein weiteres Expedit-Regal mit 8 Fächern - und diverser Kleinkram - Bodenschutzmatte, Deckenleuchte, Aufbewahrungsbehälter für den Expedit...usw. Zur Stärkung gabs für mich Kötbullar( kleinlich sinds bei IKEA nicht, statt 10 gabs 15 St.), für Sandra Lachs-Lasagne...ein "Schnellrestaurant" ist definitiv nicht meine Welt...auf jeden Fall zu laut.
Positiv war, das der Weg zu IKEA-Sindelfingen einfacher zu finden ist, als nach Ulm oder Lu'burg
Bei der Abfahrt bemerkte ich ein Pärchen, dass beim Beladen ihres PKW auch so einige Probs hatte..mein Kommentar: "Jetzt hat der Gott der Wahrheit das Sagen"
Auf- und zusammengebaut wird alles am Samstag...Sandra wartet schon wieder auf eine Fluch-Orgie - da werd' ich sie wohl enttäuschen...ich werde NICHT fluchen!!! Grosses Indianer-Ehrenwort!!

05.10.2013

Ich hab nach dem Frühstück und meiner täglichen Medi-Ration den Kampf mit IKEA aufgenommen - gem. meinem Vorsatz...ohne Fluchen!.
Es hat zwar alles in allem länger gedauert...aber ich hab' nebenher gechattet und diese Angelegenheit zu einem Samstag-Scheiss-Wetter-Tagesevent genutzt...kurz vor 24.00 Uhr waren die Malkolm-Stühle und das Expedit-Regal verwendungsfähig

Samstag, 5. Oktober 2013

Fortsetzung...

Die letzte Nachsorge-Untersuchung war für den 21.9.2013 geplant - im März war ich zur vorletzten Untersuchung in Göppingen. Es war alles im grünen Bereich.
Nach meinem 57. Geburtstag bemerkte ich morgens deutlich sichtbare Verdickungen im Bereich des re. Schlüsselbeins...sowohl sichtbar als auch tastbar. In meinem Kopf klingelten die Alarmglocken...ein Anruf in "meiner" Klinik in Göppingen folgte. Dort wurde mir geraten, zeitnah einen U-Termin bei einem geeigneten Arzt zu veranlassen. Ein Untersuchungstermin bei meinem HNO Dr. Scheuten folgte Anfang August. Dieser untersuchte die sichtbaren Bereiche sonografisch - und veranlasste einen sehr zeitnahen OP-Termin. U-Termin 12.08. - OP-Termin 14.08. Es wurde ein Lymphknoten im re. Halsbereich entfernt und der Pathologie in Troisdorf übersandt. Ergebnis: dringender Verdacht auf ein malignes Lymphom vom Typ Morbus Hodgkin. Zur weiteren Begutachtung wurde das Präparat an das Referenzzentrum für Lymphknotendiagnostik in Würzburg weitergeleitet. Die Untersuchung war wohl ziemlich schwierig, letztendlich wurde jedoch der Anfangsverdacht bestätigt. Es handelte es sich aber nicht um ein Rezidiv, sondern um eine neue Erkrankung. Dieser Befund stand am 29.08. fest.
Die Ergebnisse wurden der "Klinik am Eichert" gefaxt, innerhalb von 4 Wochen gabs dann einen kurzfristigen U-Termin in Göppingen und Festlegung des weiteren Vorgehens. Seit 23.09.2013 bin ich wieder in BaWü. Vorher gabs noch etwas hektische Betriebsamkeit - Wohnung herrichten, für die Versorgung meiner Zwergnickels sorgen, meinem Arbeitgeber die "frohe" Botschaft überbringen - a-u war ich ja schon länger.
Beginn der Chemo-Therapie war der 30.09.2013...Dauer: 3 Wochen à 3 Tage, danach 2 Wochen à 2 Tage, ambulant sowie Bestrahlung - Dauer und Intensität hängen vom Erfolg der Chemotherapie ab.
Fazit nach 1 Woche Chemo-Therapie: die möglichen Nebenwirkungen sind schwächer ausgefallen als erwartet, mein Geschmack hat sich jedoch verändert, im Mund habe ich ein pelziges Gefühl.
Z.Z. fahre ich noch selbst in die Klinik...da die Therapie aber nicht spurenlos an mir vorübergeht, werde ich die Möglichkeit des Taxi-Transports nutzen.


Donnerstag, 3. Oktober 2013

Wie alles anfing...

Wie alles anfing...
Kurz nach meinem 50. Geburtstag(Juli 2006) entdeckte ich unter meinem re. Ohrläppchen eine Verdickung, nicht größer als ein kleiner Fingernagel. Unser gerade an meinem Arbeitsplatz anwesende Hausarzt sah sich das kurz an - und überwies mich an einen HNO. Dieser machte eine Ultraschalluntersuchung und überwies mich an die Uniklinik Köln. Das ging zwar alles ziemlich schnell - war aber nicht sehr beruhigend. Dort wurde eine Feinnadelbiopsie durchgeführt -das Ergebnis war nach kurzer Zeit verfügbar...o.B. - ohne Befund.
Dieses Ergebnis hat meinen HNO überhaupt nicht zufriedengestellt, er hat unter Vollnarkose einen Keil aus der Verdickung rausgeschnitten(die Uni-Klinik fand das überhaupt nicht gut) - und das Präparat den Pathologien in Siegburg & Würzburg geschickt. Das Ergebnis: Siegburg war sich nicht sicher...es deutete aber auf einen bösartigen Tumor hin, Würzburg klassifizierte die Probe nach längerer Untersuchung als ein "Non-Hodgkin-Lymphom", also einen bösartigen Tumor.
Dieses Ergebnis erhielt ich dann von meinem HNO( dieser hatte, dafür kann er wohl nix - immer ein leichtes Grinsen im Gesicht). Seine Worten waren:" Wir werden Sie wohl für ne längere Zeit aus dem Verkehr ziehen". D.H. ich bin für längere Zeit arbeitsunfähig(a-u)
Damals befand ich mich gerade in einer Fortbildung zur "gerontopsychiatrischen Fachkraft" - tja, das wars dann erstmal mit Weiterbildung...
Die nächsten Schritte gibts im Telegrammstil:
Januar 2007 - OP zur Entfernung des Tumors in der Uni-Klinik Köln, mein Gesicht ist rechtseitig teilweise taub, der Trigenimus-Nerv verläuft im OP-Gebiet
Januar bis Juli 2007 eine im Januar festgestellte Eisenmangeldiagnose wird mit Tabletten und i.v.-Injektionen behandelt
Juli 2007 im Kreiskrankenhaus Waldbröl wird ein entzündeter Schleimbeutel im re. Ellenbeogengelenk entfernt
September 2007 nach Einarbeitungszeit kann ich wieder arbeiten gehen
Dezember 2007 erneute Feststellung einer Schwellung im operierten Bereich, mit der üblichen Diagnostik - Tumormarker feststellen, CT...
erneute OP in Köln an der gleichen Stelle, diesmal hat der Chefarzt operiert, die Lähmungserscheinungen wurden(ob dadurch?) auf dem vorherigen Stand gehalten
März 2008 Reha in St. Wendel, Saarland, bemerkenswert war hier, daß ich zeitweise starke Schmerzen im Thorax/Magenbereich hatte, außerdem hat die Uniklinik Köln nun ihrerseits einen Tumor festgestellt, ich wurde aufgefordert, die Reha zwecks Diagnostik zu unterbrechen...d.h. Knochenmarkprobe, CT...da übliche halt.
Wieder zurück in Köln erhielt ich dann von der Uni-Klinik eine für mich nicht akzeptabele Therapie-Empfehlung..."Wir haben da was neues - eine Anti-Körper-Therapie"...so richtig hat mich das nicht überzeugt.
Ich habe mir dann aus dem www eine Klinik gesucht, mit Erfahrung  in der Behandlung des Non-Hodgkin-Lymhoms - das war die Klinik am Eichert, Göppingen - und die ist gerade 25 km entfernt vom Wohnort meiner Fernbeziehung(*gg*). Ein sehr glücklicher Umstand!
Einen Anruf in der Klinik, Termin ausgemacht - fertig.
Allerdings musste ich alle! Untersuchungen erneuern, die Uni-Klinik Köln war wohl etwas zickig in der Herausgabe der Untersuchungsergebnisse.
Die Ärzte in Göppingen fanden die Therapie-Empfehlung aus Köln erheiternd  - sie meinten, das wäre eine gute Gelegenheit, ein Reziviv zu erzeugen.
Die Therapie-Empfehlung in Göppingen . klassisch, d.h. Chemotherapie - Bestrahlung
 Beginn: Frühjar 2009...3 Monate Chemotherapie, im Abstand von 2 Wochen jeweils 3 Tage
Nebenwirkungen: fast keine...fast bedeutet, zum Ende der Chemo hatte ich ein rektales Problem, im Rektum hatte sich eine offene Stelle gebildet, die mit Eichenrindentee gut behandelbar war.
dann 2 Wochen Pause, gefolgt von der Bestrahlung der betroffenen Region.
Das war hm...doch ziemlich grenzwertig. Mir wurde eine luftdurchlässige Kopfmaske angepasst, mit einer Öffnung für die Bestrahlung. Diese Maske aufzusetzen kostete mich jedesmal! Überwindung, denn trotz Luftdurchlässigkeit hatte ich das Gefühl der Einengung.
Für den nichteingeweihten Laien:
Man liegt auf dem Rücken, besagte Maske auf dem Kopf, Oberkörper frei, der mit Markierungen versehen wird - Fadenkreuz für den Ziellaser, der die Bestrahlung steuert.
Die Bestrahlung dauert nur 1 Minute, die Vorbereitung ca. 1/2 Stunde
Ich habe mich während der gesamten 6 Wochen Strahlentherapie per Taxi ins Kh fahren lassen - die Therapie ist doch anstrengend - hat alles die Krankenkasse übernommen
 nach erfolgreicher Chemo/Strahlentherapie - alles überwacht, logisch, gabs ne kleine Pause, danach wieder ne Reha, diesmal in Aulendorf, Oberschwaben. Die Gemeinschaft war hier nicht so toll wie in St. Wendel, aber es war ok.
Dafür gabs viele Ausflugsziele in der Umgebung, der Bodensee ist mit der Bahn erreichbar...und jede Menge Motive für Dampflokenthusiasten...z.B. das Öchsle, eine Schmalspurbahn bei Ochsenhausen.
Während der Reha gabs dann auch wieder mal die schon bekannten Probs mit meinem Eisenmangel, Brustschmerzen usw.
Dieses Problem wurde dann auch in der Klinik am Eichert gelöst...per Röntgen wurde festgestellt, dass sich mein Magen im Brustkorb befand...wo er ja nicht hingehört. Er hatte sich durch eine Hiatushernie nach oben geschoben. Standard wäre eine endoskopische OP gewesen - es musste aber eine OP mit Bauch aufschneiden sein...also hab ich jetzt ne Narbe vom Solarplexus bis zum Bauchnabel...hat auch nicht jeder.
Danach war ich endlich wieder soweit, mich ins Berufsleben wiedereingliedern zu lassen...per Hamburger Modell...also schrittweise Anpassung der Arbeitszeiten und der Belastung.
Das war dann so Mitte/Ende 2009.
Zunächst hab ich noch im regulären Altenheim gearbeitet, mit 3 Schicht-Dienst. Das und die Tatsache meiner Bauch-OP-Narbe  haben dann dazu geführt, das ich die Stelle einer Dauernachtwache im Haus"Potsdam"...eines gerontopsychiatrischen Teilbereichs des SPZ Lichtenberg angenommen habe.
Dort bin ich seit Jan. 2010 beschäftigt.
Seit Ende der onkologischen Therapie bin ich dann zunächst vierteljährlich,später halbjährlich zu Kontrolluntersuchungen nach Göppingen gefahren.
Die letzte Nachsorge-Untersuchung war für den September 2013 geplant..