Nachtrag 08.10.2013
Abends und nachts sehr
starker Speichelfluss, ich muss alle naselang zum Ausspucken ins WC,
später hole ich mir ein Gefäß ins Bett – für Sandra ist die
Situation sehr grenzwertig – sie erzählt mir später, dass ihr
bisweilen übel war.
Schei***!
Mittwoch - 09.10.2ß13
Habe die ganze Nacht nicht
geschlafen – mir ist nicht übel, aber Speichel fliesst fast ohne
Pause – habe ich etwas falsches gegessen? - Ich muss an „Schorsch“
denken, der hatte auch enormen Speichelfluss – allerdings erst nach
Verschlingen eines Apfels – ich habe nichts
verschlungen!(„insider“)
Gegen 08.00 Uhr in der
Onko angerufen und Situation geschildert – ich soll sofort kommen.
Ein paar Sachen eingepackt und los geht’s. Keine Erinnerung mehr an
Uhrzeiten.
Da ich außerhalb meiner
Terminzeiten komme – Wartezeit...der St. Arzt kommt schneller als
ich es erwarte. Kurze Untersuchung – ich habe Soor(Pilzinfektion
der Mund – und Rachenschleimhaut) – vermutliche Ursache –
Cortison der Chemotherapie. Angebot vom St. Arzt – stationäre
Aufnahme in der Klinik – nach Überlegung zugestimmt, im Kh bin ich
besser versorgt. Sandra ist bestimmt auch erleichtert. Sie wird mir
in den nächsten Tagen noch ein paar Sachen bringen – Dauer des
Aufenthaltes noch ungewiss.
Neue Adresse: Klinik am
Eichert, Pflegegruppe 34, Zi 3063 – in Anbetracht meines Zustandes
ein Einzelzimmer. Medikamente werden über den Port i.v. gegeben –
zum Glück ist das Teil schon einsatzbereit.
Anfangs ist Essen und
Trinken von Schmerzen begleitet, trotz Schmerzmittel,
im Rachen das Gefühl,
statt Schleimhäute Schmirgelpapier zu haben, die Mundhöhle ist
wund. Ich erhalte neben Fluconacol i.v. Moronal Suspension gegen
Soor...meine Leukos sind im Keller. Mal ein Satz zum Thema
Blutabnahme...ich habe ja schon einige Kh erlebt, aber das Personal
in der Klinik am Eichert(KaE) ist spitze!!! Wenn dir gesagt wird, es
gibt einen kleinen Pieks – dann gibt’s wirklich einen minimalen
Pieks – da könnten sich sogar einige Ärzte ne dicke Scheibe von
abschneiden. Und in der KaE hat
niemals jemand geäußert,
ich hätte „Rollvenen“!
Die Wirkung der
Medikamente dauert etwas, die Nacht vom 09..10. zum 10.10.
kann ich auch nicht
schlafen...
Donnerstag – 10.10.2013
Nix herausragendes –
Diagnostik EKG, später Röntgen – ich habe definitiv keine
Lungenentzündung!
Der Stationsarzt der Onko,
Dr. G. besucht mich in der Klinik – er hat einen kleinen
„Knalleffekt“ mit:
Während der OP zum
Anlegen des Ports hat der Chirurg einen Lymphknoten im linken
Schulterbereich entdeckt und diesen entfernt. Besagter „Knall“
kam dann nach der Diagnose: der Lymphknoten ähnelt in der Struktur
denen, die beim Non-Hodgkin-Lymphom festgestellt wurden. Folge wird
ein neuer Therapieansatz sein, beteiligt ist daran auch das
Uni-Klinikum Ulm.
Der Name des Chirurgen ist
mir grad nicht im Gedächtnis – aber da er beim KaE ZaC(Zentrale
ambulante Chirurgie) arbeitet, werde ich auch ihm eine Anerkennung
zukommen lassen.
Der Schleimfluss hat sich
stark verringert, Schmerzen beim Schlucken ebenfalls
Es geht wieder aufwärts –
in kleinen Schritten.
Allerdings ist richtiger
Schlaf bei mir immer noch Luxus – d.h. die Nacht D0/Fr. war auch
fast wieder schlaflos(aber zum Glück nicht in Seattle...*g*)
Freitag – 11.10.2013
Nahrungsaufnahme geht
immer besser – es ist fast schon Alltagsroutine – diverse i.v.
Infusionen. Heute werden die Fäden der Port-OP gezogen – keine
große Sache – aber es ist fast nix zu spüren – wenn ich
könnte/dürfte würde ich einige der Schwestern knuddeln. Einfach
toll.
Sandra war, wie jeden Tag
zu Besuch – ich hab jetzt einen tollen schwarzen Bademantel, mein
Läppi – leider ohne Surfstick – es geht auch ohne.
Ich kann jetzt mit Hilfe
des Läppi meinen mp3-Player von dieser afghanischen Hirtenmusik
befreien..naja...meine ist das halt nicht.
Es gibt zur Nacht eine
Schlaftablette – sollte die nicht wirken, gibt’s noch eine...na
mal abwarten.
Eine um ca.21.00 Uhr
eingenommen – eine 2. ca.0:30 Uhr. Ich habe nicht sehr viel
geschlafen, aber im Gegensatz zu den Vornächten eine enorme
Verbesserung. Das ist Balsam für mich.
Samstag - 12.10.2013
Ich bin gegen 06:30 Uhr
wach – und finde, einer Ahnung folgend, den Surfstick in meinem
Koffer – Super. Leider bringt auch der Telekom-Stick keine
Verbindung - das Haus ist evtl. In diesem Trakt gut abgeschirmt. Mein
Läppi hat aber schon verfügbare Netzwerke angezeigt – es wird
also funktionieren.
Blutabnahme war schon,
diesmal von einem Dr. - wie vorher, sehr wenig spürbar.
Am Nachmittag ne kleine
Exkursion unternommen – ins 9:OG...und siehe da – der Surfstick
zeigt UMTS an , Hurra, es funzt doch!! Ein kurzer Oasenbesuch,
schnell bei Skype reingeguggt , ein Blick aufs
Bankkonto.....Akkuladung ist grad gering, nicht nur der persönliche
– außerdem ist es gleich 16:30 Uhr, also
Abendbrot-,Medikamenten,- Infusionszeit. Ich bin jetzt wieder „gut
drauf“ - sogar beim Essen ist der Schluckschmerz nur noch
gelegentlich vorhanden.
Wenn's weiter so gut
läuft, bin ich vllt. nächste Woche wieder zu Hause – d.h. bei
Sandra. Allerdings gibt’s da wieder n kleines Problem – Sandra
hat die Grippe – mit meinem „Super-Immunsystem“ keine gute
Idee. Abwarten und Pfefferminztee trinken.
Sonntag, 13.10.2013
Nachts schlafe ich immer
noch zu wenig – trotz Schlaftablette...vllt. hilft „abschießen“
zur Nacht. Heute war schon vor dem Aufstehen Blutabnahme, der
Praktikant brachte die Waage – 104.5 kg, das ist n Gewicht, dass
ich zuletzt vor ca. 30 Jahren hatte.
Nahrungsaufnahme hat sich
stark verbessert – aber...nix ohne Wermutstropfen:
zusammen mit dem Soor habe
ich im re. Mundwinkel eine wunde Stelle entwickelt...vllt. ist es
auch Herpes. Essen geht also wieder nur langsam...im Vergleich zu den
anderen Krankheiten eher „Peanuts“.
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